Auf diese Frage antworteten Aktivist*innen aus Polen und Rumänien mit den folgenden Punkten:
- Die Massenmedien informieren und aufklären
- Dafür sorgen, dass berühmte Personen über die Situation sprechen und aufklären
- Mit lokalen NGO's in Polen zusammenarbeiten und sich mit ihnen vernetzen
- Politischer Druck
- Werdet laut! Das könnt ihr, in dem ihr auf Social Media und mit Freunden darüber redet. Zusätzlich solltet ihr euch mit queeren Organisationen vernetzen und Demos unterstützen.
Dabei ist wichtig im Kopf zu behalten, dass Allyship von allen benötigt wird. Es muss den betroffenen Personen zugehört und Raum gegeben werden über ihre Erfahrungen zu sprechen. Deshalb müssen sich genauso die Menschen, die nicht zur LGBTIQ* Community gehören, beteiligen und ihren Raum abgeben, um den politischen Druck erhöhen zu können. Aber mit dem Wissen aus welcher Position und mit welchem Privileg sie sprechen. Ich werde im Folgenden weitere Möglichkeiten aufzählen, die den Menschen vor Ort helfen und sie ggf. genauer erläutern.
- Die polnische Regierung lässt Organisationen, die sich für LGBTIQ* und ihre Rechte einsetzen, keine staatliche und finanzielle Unterstützung zu kommen. Deshalb ist die einfachste und effektivste Möglichkeit an polnische LGBTIQ* -Organisationen zu spenden. Eine Liste mit verschiedenen Beratungsstellen und Organisationen findet ihr hier.
- Es ist wichtig, dass viel mehr Leute über die Situation für LGBTIQ* Personen in Polen wissen. Deshalb hilft es es, wenn du Content über die Anti-LGBTIQ* -Regierung in Polen teilst. Andrzej Duda hat 2020 die Präsidentenwahl gewonnen, indem er Hass gegen die LGBTIQ* Community schürte. Er behauptete, dass queere Menschen keine Menschen wären, sondern eine Ideologie und schlimmer als der Kommunismus. Er hat versprochen gleichgeschlechtliche Ehe, Adoption und Partnerschaften für LGBTIQ* zu verbieten und in der polnischen Verfassung festzuhalten. Weitere Informationen findest du auf unserer Kampagnenseite oder auf unserem Instagram-Kanal.
- Gib anderen deinen Raum/deine Plattform! Das kann du in vielen Arten tun. Zum Beispiel kannst du ein Take-Over auf deinem Account machen, in dem eine LGBTIQ* Person aus Polen über die Probleme vor Ort spricht und Lösungen vorstellt. Auch in dem du über das Thema postest, Beitrage teilst und polnischen LGBTIQ*-Aktivist*innen und Künstler*innen folgst, kannst du deine sozialen Medien als Support nutzen. Oder biete dich als Zuhörer und Mental Support für die LGBTIQ*-Community an.
- Bringe das Thema in die Kunstwelt und Popkultur. Schreibe, male, fotografiere, mache einen Podcast/Film darüber, Interviewe polnische LGBTIQ* Menschen, zeichne, teile, usw! Schreibe einen polnischen LGBTIQ* Charakter in deine Geschichte. Oder zeige auf deinem Account das wir alle Menschen sind und queer sein “normal“ ist, zeige Vielfalt in der Liebe und binde polnische Menschen mit ein! CREATE!
- Unterstütze Polnische LGBTIQ* -Firmen, Künstlerinnen, Organisationen durch Teilen ihrer Inhalte, spenden oder Käufe! Wenn du in Polen Urlaub machst gehe in Gay-Bars, LGBTIQ* -owned Restaurants, etc. Frage nach, ob der Ort LGBTIQ* -freundlich ist und sollte die Antwort "Nein" sein, geh!
- Wenn du polnische Freunde hast, die LGBTIQ* sind, frag sie, wie es ihnen geht. Biete ihnen an sie mit Menschen zu vernetzen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Frage sie, wie du helfen kannst. Sei da und präsent. Und biete ihnen an, ihnen zuzuhören, wann immer sie das brauchen.
Zum Schluss möchte ich gerne auf drei weitere Sachen eingehen, die von LGBTIQ* Personen geäußert wurden, als sie zu ihrer psychischen Gesundheit befragt wurden. Es zeigte sich, dass sie sich wünschen und erwarten, dass die Öffentlichkeit auf diskriminierende Taten reagiert! Dabei wird das vor allem von Organen wie Schulen und Universitäten, der Polizei, lokalen Politiker*innen und polnischen Botschafter*innen und Diplomat*innen erwartet. Des Weiteren wird erwartet, dass sich in der Gesellschaft stark gegen Diskriminierung gemacht wird. Durch Kampagnen, gerechte Strafen und der Einführung von Antidiskriminierungsrichtlinien und -abläufen.
Der letzte Punkt ist: Hilf Menschen die Asyl suchen! Du kannst zum Beispiel bei der Suche nach einer Wohnung oder Arbeit helfen, Dokumente übersetzen, sie mit anderen Menschen vernetzen. Norwegen bevorzugt z. B. zur Zeit queere Menschen die Asyl suchen.